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1914 - 1941 - 1999

Kriegspropaganda


1914 - Erster Weltkrieg

Durch Presseaktionen müsse das Volk schon vorher aufgeklärt werden, für welche Interessen es zu kämpfen habe, damit es mit dem Gedanken an einen solchen Krieg vertraut gemacht werde.


Wilhelm II., zitiert nach: F. Fischer, Der erste Weltkrieg und das deutsche Geschichtsbild, S.305


Trotzdem werden wir, wenn es gelingt, den casus belli so zu formulieren, daß die Nation einmütig und begeistert zu den Waffen greift, unter den augenblicklichen Verhältnissen auch den schweren Aufgaben noch mit Zuversicht entgegegensehen können.


General v. Moltke, 21.12. 1912; Hervorhebung durch uns


(... daß) ein europäischer Krieg über kurz oder lang kommen muß, in dem es sich in letzter Linie (...) handeln wird um einen Kampf zwischen Germantum und Slawentum. (...) Sich hierauf vorzubereiten, ist Pflicht aller Staaten, die Bannerträger germanischer Geisteskultur sind.


General von Moltke, Febr. 1931, zitiert nach Deutschland im ersten Weltkrieg, Bd.1, S.103


Die Losung »Serbien muß sterbien«, erstmals von der »Arbeiterzeitung«, dem Zentralorgan der deutschen Sozialdemokratie Österreichs, gereimt, fand in Deutschland krachenden Widerhall und unzählige Variationen.


zitiert nach R. Hartmann: Die ehrlichen Makler, S.36

 
1941 - Zweiter Weltkrieg

Ein kleines Volk vermag sein Dasein auf die Dauer nur dann zu erhalten, wenn es sich dem Schutz eines großen Volkes, mit dem es den gleichen Raum teilt, anvertraut.


Sozialstrategien der Deutschen Arbeitsfront, Jahrbuch 1940/41, Bd.1, S.451


Den Kroaten schmeicheln, den Haß gegen die Serben schüren.


Propagandadirektive von Joseph Goebbels, zitiert nach Stehle: Gottesstaat im Teufelskreis, in: Die Zeit, 27.3.1992, S.41


Gegner Deutschlands ist ausschließlich die serbische Regierung (... die) den Kampf gegen Deutschland entfesselt hat. Da die Serben gegenüber den nichtserbischen Volksgruppen Jugoslawiens, vor allem gegenüber den Kroaten und Mazedoniern, stets eine rücksichtslose Diktatur ausübten, ist ihnen gegenüber zum Ausdruck zu bringen, daß die deutsche Wehrmacht zu den Kroaten, Bosniern und Mazedoniern nicht als Feind ins Land kommt.


Richtlinien für die Behandlung der Fragen der Propaganda gegen Jugoslawien, vom 18.3.1941

 
1999 - NATO-Krieg

Die Bundesregierung hat gemeinsam mit unseren Partnern nun wirklich alles versucht, um Belgrad eine Brücke zu bauen. (...) Dick Holbrocke, der Sonderbotschafter der USA hat Milosevic noch in der letzten Sekunde das Angebot gemacht: Stoppe deine Soldateska im Kosovo! Führe nicht eine abschließende Beschlussfassung der serbischen Parlaments herbei. Wenn du das befolgst, dann können wir weiterverhandeln. (...) Es ist ausgeschlagen worden, wissend, was dann passiert. Insofern trägt Milosevic an dem jetzigen Krieg die alleinige Schuld und eine schwere Verantwortung.


Außenminister Fischer am 26.3.1999 im Bundestag, zitiert aus konkret 5/99


Ich bin Historiker, und denke an den deutschen Kriegseintritt 1914 und 1939. Nur, dass der Begriff Krieg in diesem Fall ganz falsch ist. (...) Es ist ein militärisches Vorgehen am Ende eines langen, mühsamen und bisher leider vergeblichen diplomatischen Weges zur Beendigung einer humanitären Katastrophe.


Helmut Lippelt, Außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen, zitiert aus konkret 5/99


Der Einsatz der Bundeswehr lässt die historische Schuld Deutschlands auf dem Balkan verblassen


Frankfurter Rundschau vom 24.7.1999

 
 
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